Latein als dritte Fremdsprache


Warum Latein lernen? 

Zuerst gibt es einen ganz praktischen Grund: Man erwirbt das Latinum.

Was ist das Latinum?

Das Latinum ist eine Bescheinigung, dass man Lateinkenntnisse auf einem bestimmten Niveau erworben hat.

  • Es ist für einige Studiengänge immer noch Voraussetzung.
  • Jeder zweite Student muss an der Universität Lateinkurse belegen, also zumindest Lateinkenntnisse nachweisen.
  • An einigen Unis wird zudem eine „Latein-Schranke“ für das Master Studium hoch gezogen. Wer dort wissenschaftlich arbeiten will muss das Latinum haben.
  • Das Latinum kann wesentlich leichter in der Schule erworben werden, als an der Universität. Dort muss man die Kurse zusätzlich machen und eine Prüfung ablegen.
  • Für das Erlangen des Latinums an der Schule braucht man lediglich fünf Jahre Lateinunterricht, beginnend mit der 8. Klasse.

 

Aber es gibt weitere gute Gründe! Hier nur einige davon: 

  1. Der Lateinunterricht ist ein Trainingsfeld für die deutsche Sprache

Warum? Im Lateinunterricht ist die Unterrichtssprache Deutsch. Die grammatische Schulung fördert das Verständnis für die deutsche Grammatik. Durch das Übersetzen und das Suchen nach passenden Formulierungen wird die Ausdrucksfähigkeit gefördert.

Anders als Englisch oder in noch stärkerem Maß Französisch verursacht es von Anfang an weder in der Aussprache noch in der Rechtschreibung Schwierigkeiten. Man schreibt, wie man spricht. Man spricht, wie man schreibt.

Auch Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, profitieren von einem Lateinunterricht. Ihnen gibt Latein mehr Sicherheit im Gebrauch der deutschen Sprache. Dies ist seit einigen Jahren wissenschaftlich belegt.

  1. Latein - Brücke zu den modernen Fremdsprachen

Latein erleichtert den Zugang zu den romanischen Sprachen Italienisch, Französisch und Spanisch. Diese sind aus dem Lateinischen entstanden.

Auch Englisch lernt man mit Lateinkenntnissen leichter. Zwar ist Englisch kein unmittelbarer Abkömmling des Latein, aber der Anteil lateinischer Wörter im gehobenen Englisch liegt bei über 60 %. Beispiele: education, opinion, virtue.

  1. Latein – Training geistiger Fähigkeiten

Latein fordert und fördert durch seine Eigenart, z.B. gleichzeitiges analytisches und kreatives Denken, Genauigkeit und Konzentrationsfähigkeit.

Die Eigentümlichkeiten des Lateins (differenzierte Grammatik, ungewohnte Wortstellung u.a.) nötigen dazu genau hinzuschauen, gründlich zu lernen und beim Übersetzen immer wieder den Prozeß des Prüfens und Korrigierens der eigenen Annahmen zu durchlaufen. Dass Lateinein besonders wirksames „Trainingsprogramm“ der geistigen Fähigkeiten sein kann, ist statistisch belegt.

  1. Latein – vermittelt Kultur- und Allgemeinwissen

Mittlerweile hat sich die Palette der Themen im Lateinunterricht erweitert. Man beschäftigt sich mit dem römischen Alltagsleben, mit Mythologie, Geschichte, Religion, Philosophie.

Die Beschäftigung mit der Antike und der Vergleich mit der Gegenwart regen an über die eigene Welt nachzudenken und geistige Selbstständigkeit zu entwickeln.