Der Chemieunterricht am Friedrich-Engels-Gymnasium
Einer neuen Wahrheit ist nichts schädlicher als ein alter Irrtum.
Johann Wolfgang von Goethe

Die Kollegen, die an unserem Gymnsasium das Fach Chemie unterrichten, bilden ein zehnköpfiges Team. Wir haben natürlich unterschiedliche Sichtweisen und vertreten diese auch in den Fachkonferenzen, was den pädagogisch-methodischen Dialog lebendig erhält. Wir sind uns aber darin einig, dass unser Fach - genau wie alle anderen Fächer - Wissen, Urteilen und Handeln der uns anvertrauten Schüler bilden muss. So fragen wir uns ständig, welche Hilfe unser Fach dazu liefern kann.

Obwohl wir hoch motivierte Schüler unterrichten, sind wir uns einig, dass es uns zunehmend besser gelingen muss, den Schülern nicht nur Fachwissen, sondern auch Kompetenzen zu vermitteln. Dazu gehört unserer Meinung nach maßgeblich, dass inhaltliche Verbindungen zwischen den drei Naturwissenschaften ständig verdeutlicht werden müssen. Theorien und Begriffe dürfen nicht isoliert nebeneinander stehen. Außerdem wollen wir, dass ein handlungsorientierter Bezug der wissenschaftlichen Konzepte und Methoden zu technischen, ökologischen und gesellschaftlichen Kontexten und Fragestellungen im Mittelpunkt des Interesses unserer Schüler steht. Wir wollen ein geordnetes und gesichertes naturwissenschaftliches Weltbild anlegen.



Wir sind überzeugt davon, dass unser Unterricht von Alltagssituationen, den Kontexten, ausgehen soll. Dabei stellen wir uns immer wieder von Neuem die Frage, wie der Aufbau strukturierten Wissens bei den Schülern gelingen kann. Folglich besteht eine unserer Aufgaben darin, die Brücke zwischen der alltäglichen Sichtweise unserer Schülerinnen und Schülern und ihrem strukturierten Wissen zu schlagen.

Damit eine so umfangreiche Wissenschaft wie die Chemie übersichtlich und systematisch fassbar bleibt, helfen verschiedene Systematisierungsprinzipien beim Ordnen von Stoffen und Prozessen. So setzen wir uns in der Unterrichtspraxis gemeinsam mit unseren Schülern beispiels-weise mit dem Periodensystem der Elemente, verschiedenen Bindungstypen oder funktionellen Gruppen auseinander.

Zentraler Gegenstand des Chemieunterrichts sind die experimentelle Methoden. Erst kürzlich wurden neue Fachräume, die nach neuen methodischen Erkenntnissen gestaltet sind, einge-richtet. Außerdem erhielten wir zwei neu eingerichtete Vorbereitungsräume und einen Sammlungsraum. Alle Räume verfügen über einen Standard mit hohem Sicherheitsanpruch. Nach unserem Verständnis ist ein moderner Unterricht im Fach Chemie nur sinnvoll und erfolgver-sprechend, wenn experimentelle Methoden im Zentrum des naturwissenschaftlichen Forschens unserer Schüler stehen. Egal, ob wir im Anfangsunterricht des 7. Jahrganges oder schließlich am Ende der Schülerlaufbahn im Leistungskurs Chemie unsere Schüler betreuen, gelingt das Erlernen experimenteller Fertigkeiten nur beim eigenständigen praktischen Durchführen von Experimenten sowie den dazu notwendigen Planungen und Auswertungen. Das üben wir gern bereits im Unterricht der Mittelstufe - insbesondere in unserem Wahlpflichtunterricht der 9. Klasse aber natürlich auch in den Grund- und Leistungskursen.