Grundkurs Rhetorik


Was heißt es, gut debattieren zu können? Wie schreibe ich eine „gute Rede“? Und was macht eine*n gute*n Redner*in aus? Was ist der Unterschied zwischen Bildungssprache und Kiezdeutsch? Und wie wird Sprache in der Werbung und Filmen eingesetzt?

 

Diese Fragen werden im Grundkurs Rhetorik, den die Schüler*innen der 11. Jahrgangsstufe für zwei Semester wählen können, diskutiert und beantwortet.

 

Grundsätzlich werden folgende Fähigkeiten geschult:

- Debatten im Format von Jugend debattiert (=> Was ist Jugend debattiert?)

- Redeanalysen und Reden selbst schreiben => Schulung der Präsentations- und Vortragsfähigkeiten

- Schulung der kritischen Auseinandersetzung mit Sprache und Bildern anhand von Werbe- und Filmanalysen (z.B. wie wird Sprache in der Werbung gewinnbringend und effektiv eingesetzt? Wie funktioniert das Zusammenspiel von Text- und Bildelementen? Welche sprachlichen Ausdrucksmittel werden in Filmen verwendet und wie wirken sie auf die Zuschauer*innen?)

- Sprachsensibilisierung  (Kiezdeutsch vs. Bildungssprache)

 

 1. Semester

Im ersten Semester liegt der Fokus auf dem Debattenformat Jugend debattiert. Die Schüler*innen der 11.    Klasse werden angeleitet, Achtklässler*innen in einer Projektwoche auf den Schulwettbewerb vorzubereiten. Schüler*innen, die den Schulwettbewerb gewinnen, können am Regionalwettbewerb teilnehmen und sich auch für das Landes- und Bundesfinale qualifizieren.

Was bedeutet Jugend debattiert?

Debatten unterscheiden sich von Diskussionen, da sie bestimmten Gesprächsregeln folgen, so dass ein konstruktives Streitgespräch entstehen kann. Dazu gehört, dass man sich thematisch umfangreich eingearbeitet hat, den anderen gut zuzuhören und seinen eigenen Standpunkt sachlich vertreten und sich entsprechend ausdrücken kann.

Ablauf einer Debatte:

Eine Debatte wird von vier Personen geführt. Zwei vertreten die Pro-Seite und zwei die Contra-Seite. Nachdem jede*r Debattant*in eine zweiminütigen Rede in der Eröffnungsrunde gehalten hat, um die Frage und die Maßnahme (z.B. „Soll der Unterricht an Schulen erst um 9 Uhr beginnen?“) zu klären und zu definieren, wird 12 Minuten in einer freien Aussprache ohne Moderator debattiert. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Debattant*innen aufeinander eingehen und sich ausreden lassen. In der Schlussrunde hat jede*r noch einmal eine Minute Zeit Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Lager aufzuzeigen und den eigenen Standpunkt abschließend noch einmal begründet zu vertreten.

Die Debattant*innen werden von Juror*innen gemäß den Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Überzeugungskraft und Gesprächsfähigkeit bewertet. Ein Zeitwächter achtet auf die Einhaltung der Redezeiten.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.jugend-debattiert.de/

 

2.Semester

Im zweiten Semester werden sich die Schüler*innen mit Reden berühmter Persönlichkeiten (z.B. Martin Luther King, Barack Obama, Dr. Angela Merkel) auseinandersetzen und diese analysieren, herausfinden, was eine gute Rede bzw. einen*n gute*n Redner*in ausmacht und selbst Reden schreiben. Dabei werden auch die Präsentations- und Vortragsfähigkeiten geschult und verbessert. Dies wird durch (Peer)Feedback und durch Videoanalysen der eigenen Vorträge erreicht.

 

Anschließend wird sich der Fokus auf das Thema Sprache und Alltag verschieben. Die Schüler*innen sollen durch Film- und Werbeanalysen dafür sensibilisiert werden, ihren Sprachgebrauch und die Sprache, die sie im Alltag umgibt, zu reflektieren und zu analysieren.